#21 Göttin Baubo und die lachende Vulva
Shownotes
Im Demeter Mythos gibt es eine entscheidende Szene: Göttin Baubo entblösst ihre Witze-erzählende Vulva und bringt damit die todtraurige Göttin Demeter zum lachen.
Es ist eine uralte Geschichte von Frauen für Frauen. In alten Mythologien gibt es viele Erzählungen, die Frauen an ihre ursprüngliche Schöpferkraft erinnern. Doch es scheint, dass das Wissen um diese Mythen in den letzten Jahrtausenden aktiv unterdrückt und verschüttet wurde.
Die figürliche Bildhauerin Laura Baginski macht in Ihrem künstlerischem Werk nicht nur nur das verschollenen Wissen wieder sichtbar, sondern analysiert warum das weibliche Geschlecht unsichtbar gemacht wurde. Dahinter steht: Das zyklische Prinzip musste dem linearen weichen. Das mag sehr komplex klingen. Ist es sicherlich auch. Aber es lohnt sich, sich selber damit auseinanderzusetzen. Mir hat dieses Gespräch jedenfalls deutlich die Augen geöffnet und klar gemacht, wie es um die Sichtbarkeit der Vulva wirklich steht.
Laura Baginski ist eine figürliche Bildhauerin, die sich in ihrer künstlerischen Arbeit kritisch mit dem weiblichen Körper, insbesondere der Vulva und deren vielfältiger kultureller Besetzung beschäftigt. Mit ihrer Skulptur „Vulviva“ hat sie eine moderne Version der mythologischen Baubo geschaffen, die sich der mächtigen Tabuisierung der Vulva entgegenstellt und von Frauen als Einladung verstanden werden kann, sich mit Ihrem Geschlecht zu versöhnen. Zur Baubo und ihrer Bedeutung für weibliche Identitätsbildung hat sie auch eine theoretische Abhandlung verfasst.
Laura Baginski absolvierte ihr Kunststudium an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main und lebt und arbeitet in Sachsen-Anhalt.
Mehr über Laura Baginski
Instragram: @laura_baginski
„Vulviva", Bronzeguss, Höhe 63 cm, 2012, © Laura Baginski ////////////////////////////////////////////// Göttin Baubo https://de.wikipedia.org/wiki/Baubo ////////////////////////////////////////////// Nadine Kulis www.nadinekulisart.com Instagram @nadinekulisart
A.U.
‧Anne Fäh
‧