#23 Postpatriarchales Bildungswesen! Oder was ich gerne in der Schule schon gelernt hätte

Shownotes

Warum wurden die „Frauenfächer“ irgendwann im Zuge der Gleichberechtigung abgeschafft? Warum steht heute das geistig/intellektuelle Wissen über dem handwerklich kreativen Können? Nie habe ich mir darüber Gedanken gemacht. Im Gegenteil: Ich ärgerte mich sogar über die beiden Skulpturen, die unsere Grundschule flankieren: Das Mädchen stickt und der Junge liest. Heute sehe ich das anders. Ich würde mir wünschen alle Kinder würden nähen, sticken kochen sowie lesen rechnen und schreiben lernen. Das eine sowie das andere.

Die Lehrerin Ulrike Pittner war eine der ersten, die im Zuge der Frauenbewegung diese politischen Entscheidungen des Kultusministeriums in Frage stellten. Ich traf sie in Basel im Muttergöttin-Hotel „GAIA“ zu einem Gespräch. Ulrike ist Co-Autorin des Buches AVE DEA. Darin gehr es um die vorpatriarchalen Geschichten alter griechisch-römischer Göttinnen. Doch das Gespräch verlief ganz anders, als ich es erwartet habe und hat mich noch tagelang sehr nachdenklich gemacht.

Ursprünglich wollte ich mit ihr über alte Göttinnen sprechen. Doch wir sprechen über ihr bewegtes Leben in der Frauenbewegung.

Und sie erzählt mir, wie sie eine eigene Schule gründen wollte!

Das ganze gestaltete sich aber schwieriger als gedacht. Sie wurde also Lehrerin am Gymnasium in der Schweiz und brachte dabei Ihr Wissen um matriarchale Kulturen und alte Mythen in Eigenintiative in ihren Unterricht ein. In unserem Gespräch fiel öfter das Wort „Koedukation“. Ulrike regte hier einen Perspektivwechsel an, der mir absolut einleuchtete:

In einer Gesellschaft, die zurück zur Nachhaltigkeit kehren muss, gibt es keinen Stundenplan auf dem Kochen, Handwerken oder Nähen steht. Für ALLE! Eigentlich Schade. Denn anhand dieser Fähigkeiten, können Rechnen, Lesen und Schreiben sogar am Praktischen Beispiel erlernt werden….mal ganz abgesehen davon, dass es sich hier um Jahrtausende alte Kulturfähigkeiten handelt.

Dies und viele andere Denkanstösse hört ihr hier, im aktuellen Podcast.

Ulrike Pittner ist Jahrgang 1949 und lebt seit 1975 in Basel. Sie ist Mitbegründerin der Basler Frauenfachgruppe für ganzheitliche Bildung Ihr Aufsatz „Bildung neu denken. Visionen und Themen für ein postpatriarchales Bildungswesen https://www.bzw-weiterdenken.de beschreibt die Wichtigkeit der Matriarchatsforschung für die allgemeine Bildung.

Sie ist Autorin einer Neuversion der Schweizerischen Landeshymne in gerechter Sprache.

http://www.landeshymne-in-gerechter-sprache.ch

Ihr Buch AVE DEA zusammen mit Ursa Krattiger, ist erschienen im Christel Göttert Verlag.

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Coverfoto: Sabine Siewert

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